All is not gloomy in the East. A new, vibrant fashion scene is shining. In the National Designers series, we introduce you to designers who live and work east of Berlin and the German-Polish border. This time: Magda Butrym from Warsaw.
She is the first designer who made her eastern European roots an asset. Operating from Warsaw, Butrym is known for her sexy and festive women’s clothes and is a go-to resource for every international online boutique and specialty stores all over the world.
“Think Saint Laurent going east.”
So ungefähr wurde das Label mit dem etwas sperrigen Namen Magda Butrym vor einigen Jahren beschrieben. Wer sich daraufhin während der Paris Fashion Week in ihren Showroom aufmachte, sah dort, nun ja, ziemlich genau das: sexy Rock Chic gemixt mit romantischer Folklore, schulterfreie Rüschenblusen, Kleider mit Lochstickerei, Blumenprints. Mit dieser Formel hat es die polnische Designerin, mit vollem Namen Magdalena Butrym, 2017 zu einem der bestverkauften Newcomerlabels bei Net-a-Porter gebracht. Ein Jahr später stand sie in der Auswahl für den prestigeträchtigen LVMH Prize. Mittlerweile ist der Name längst eine eigene Hausnummer, allein schon weil Kendall Jenner oder Emily Ratajkowski ständig in den Sachen fotografiert werden.
Persönlich ist Butrym eher zurückhaltend, aber wenn es um ihre Arbeit geht, hat sie immer die Flucht nach vorne gewagt. Als sie 2014 ihr Label gründete, mietete sie gleich für die erste Kollektion einen Showroom in Paris. Als kaum internationales Publikum vorbeischaute – Luxuslabels aus dem Osten klangen für das Gros des Modepublikums damals ungefähr so spannend wie Fußballclubs aus Neuseeland – stellte sie die Fotos wieder und wieder auf Instagram und bekam prompt einen Anruf von der bekannten Pariser Boutique Montaigne Market, die ihre Kollektion sofort ordern wollte. Heute hängen Magda Butryms Kleider in knapp hundert Läden, in Deutschland etwa im KaDeWe in Berlin und bei UZwei in Hamburg.
Butrym wurde 1985 in Silesia geboren, drei Autostunden von Warschau entfernt.
Mit 19 zog sie in die polnische Hauptstadt, um Mode zu studieren, arbeitete parallel für lokale Labels und als Stylistin. Heute lebt und entwirft sie noch immer in Warschau, ihr Unternehmen führt sie gemeinsam mit ihrem Bruder, auch ihre Mutter hilft gelegentlich aus, alles sehr familiär, zwischenzeitlich ist Butrym auch selbst Mutter geworden. Sie sei stolz darauf, jede Saison aufs Neue zu beweisen, wie „craftmanship made in Poland“ aussehen kann, sagt Butrym. Produzieren lässt sie vor allem bei Familienbetrieben in Podhale, Silesia und Warschau, das handwerkliche Können sei dort mindestens so hoch wie anderswo, sagt die Designerin, aber bezahlbarer als in westlichen Ateliers. Lediglich die Schuhe werden in Italien gefertigt.
„Wir haben in Polen keine große Modetradition“, sagt Butrym. Die Frauen mussten sich ihre Kleidung vor allem selbst nähen, „in den Läden hing ja kaum etwas.“ Noch immer herrsche eine gewisse Nostalgie im Land, die sich auch in ihren oft von den glamourösen Achtzigerjahren inspirierten Entwürfen widerspiegelt – eine Sehnsucht nach einer Zeit, die es so in diesem Land nie gegeben hat.
PORTRAITFOTOGRAFIE: Tatiana + Karol
MODEFOTOGRAFIE: Pawel Kocan / SameSame Warsaw
MODEL: Paulina Sip / Uncover Models
CASTING: Sylwia Błaszczyk
STYLING: Karol Młodzins / ART FACES
MAKE UP: Gosia Sulima / SameSame
HAARE: Rafał Zurek
Fotografiert am 9. März im Teatr Wielki in Warschau.