A50 ist die Liste der wichtigsten Deutschen in der Mode. Jil Sander ist unsere Nummer 3 auf der aktuellen Liste.

Wir würden gerne mehr von ihr sehen, allerdings scheut sie sich nach wie vor vor der Öffentlichkeit. Aber so hat sie immerhin an ihrem Mythos gearbeitet und mit ihrer Kollektion +J für Uniqlo sich selbst und der Öffentlichkeit wieder einmal den größten Dienst erwiesen. Der Marke hilft es auch, die Marktkapitalisierung des Mutterkonzerns Fast Retailing hat den großen Konkurrenten Inditex (Zara) erstmals überholt, auch dank einer sehr diskreten Frau aus Pöseldorf. Zur Erinnerung: Die erste Zusammenarbeit mit Uniqlo ist mehr als eine Dekade her und wurde damals mehr oder weniger über Nacht beendet, da Jil Sander Tokio nach der Atomreaktor-Katastrophe von Fukushima fluchtartig verlassen musste. Dieser Tage ist die neue Kollektion im Handel angekommen und Jil Sander gab der Branchenbibel WWD ein exklusives Interview, indem sie folgendes sagt:

„Es hat mich sehr gefreut, so viele Kunden in allen Teilen der Welt zu erreichen und die Mission von +J zu erfüllen, eine moderne globale Uniform anzubieten, die Wert, intelligentes Understatement und sorgfältig geschmiedete zeitgenössische Silhouetten bietet. Das Uniqlo-Team wurde im Laufe der Jahre von Anfang an noch professioneller. Es war äußerst aufmerksam und hilfreich, neue Wege zu finden, Dinge zu tun. Ich fühle eine starke Affinität zur japanischen Kultur und Arbeitsmoral, zu der Liebe zu Qualität und Präzision, der Bereitschaft auf anspruchsvolle Ideen einzugehen, den Innovationsdrang und die Bereitschaft zu experimentieren und bei Bedarf bei Null anzufangen.“

Title image illustration: Hiroshi Tanabe